Fachbereichsanforderungen mit wenig Budget und kaum Zeit für das Anwendungsdesign umzusetzen, ist das, was von IT-Abteilungen erwartet wird. Dass App-Entwicklung nicht immer kompliziert und aufwendig sein muss, zeigt SAP mit SAP Fiori Elements. Was SAP Fiori Elements so speziell macht und warum sich unserer Meinung nach deren Einsatz lohnen, lesen Sie im folgenden Blogbeitrag.
SAP Fiori Elements, früher auch „Smart Templates“ genannt, bilden ein Framework zur Abbildung der gebräuchlichsten Anwendungsszenarien in SAP. Sie gehören zu einem UI5-basierten Tool-Set, das auf die Bereitstellung einer einheitlichen User Experience (UX) in SAP ausgerichtet ist. Die Anbindung an ein Backend-System, welches das OData-Protokoll (Open Data) unterstützt, zum Beispiel SAP S/4HANA und SAP Business Suite powered by SAP HANA, genügt, um mit der Erstellung von durchgängigen Apps bei minimalem Programmieraufwand starten zu können.
Apps können mit SAP Fiori Elements in nur wenigen Schritten erstellt werden. Voraussetzung ist das Vorhandensein entsprechender OData-Services mit Metadaten. Diese können von der Basis-IT zusammen mit dem Fachbereich erstellt oder auch in Verbindung mit entsprechenden Consultants angelegt werden. Sind sie vorhanden, muss nur noch ein Floorplan und/oder ein Standard-Layout ausgewählt werden. Die Applikations-Oberfläche wird auf Basis dieser Informationen dann automatisch erzeugt. So stellen SAP Fiori Elements die Einhaltung der SAP Fiori Design-Richtlinien sicher und reduzieren gleichzeitig die Menge an Frontend-Code, die für die Erstellung einer Fiori-App notwendig ist. Die SAP Fiori Elements unterstützen von Haus aus ein dynamisches Seitenlayout für alle verfügbaren Floorplans. Mit Ausnahme auf Ebene der Overview Page kann auch mit flexiblen Spaltenlayouts gearbeitet werden.
Analytical list page
List report
Object page
Overview page
Worklist
Wie eingangs schon erwähnt, stellt die schnelle Bereitstellung von Fiori-Apps aktuell eine der größten Herausforderungen für IT-Abteilungen dar. Täglich gilt es, sich mit schnell verfügbaren Cloud- bzw. SaaS-Lösungen zu messen. Gewinnt die frei verfügbare Software aus der Cloud das Rennen, wird es schwer, eine konsistente IT-Strategie mit einer einheitlichen UX auf Dauer durchzuhalten. Genau hier spielt SAP Fiori Elements seine Stärken aus.
Eine App frei zu entwickeln, stellt die Beteiligten nicht nur vor technische Herausforderungen. Auch die Einhaltung von Design-Richtlinien für eine durchgängige User Experience birgt einen großen Aufwand in der Vorarbeit und Realisierung der App. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie müssen ein Controlling-Dashboard entwickeln, ähnlich der bereits gezeigten Analytical Listpage. Nicht nur die Anwendungsarchitektur, auch die Applikationslogik müsste neu entwickelt werden, genauso wie Ableitungen und Regeln, die Eingabefehler vermeiden und wichtig sind für eine gute User Experience. Bleiben Sie in der SAP-Welt, sind bei der Entwicklung von Fiori-Apps auch die technischen Vorgaben für die Entwicklung in UI5 zu berücksichtigen − und ebenso die SAP Fiori Design-Guidelines.
Auf den Punkt gebracht: Viele Richtlinien, technische Herausforderungen und Usability-Themen machen die freie Entwicklung von Fiori-Apps aufwendig und zeitraubend.
1:0 für SaaS-Lösungen?
Nein − SAP Fiori Elements erlaubt es ihren Entwicklern, schnell und einfach Fiori-Apps für den Fachbereich zu entwickeln, ohne an den genannten Hürden zu scheitern. Fiori-Apps werden damit in Stunden, nicht in Tagen grundlegend verfügbar. Das Tool-Set SAP Fiori Elements verbindet vordefinierte Page Types über OData-Services mit Ihrem Backend System und baut daraus ein UI gemäß den SAP Fiori Design-Guidelines. Ausschließlich Geschäfts- und Metadaten müssen noch von der Entwicklung bereitgestellt werden.
Stellen Sie sich vor, Ihre App erfüllt nicht auf Dauer die Anforderungen des Fachbereichs. Ist sie frei entwickelt, kann jede kleinste Änderung innerhalb der Fiori-App zu einem großen Projekt ausarten. Schnell diskutiert man darüber, ob der Nutzen der vielleicht nur kleinen optischen Änderung den großen Aufwand in der Entwicklung rechtfertigt. Doch geht es am Ende nicht auch darum, mit einer vereinfachten User Experience eine hohe Akzeptanz der Fiori-App zu erzielen und die Fehler der Anwender mit einfachen Oberflächen auf ein Minimum zu reduzieren? Das Problem ist, dass man Entwicklungsaufwendungen leicht beziffern kann, sich aber mit der Ermittlung des finanziellen Mehrwerts einer kleinen „optischen“ Änderung erfahrungsgemäß schwer tut.
Mit SAP Fiori Elements gehören diese Diskussionen der Vergangenheit an und Änderungen an Apps wie ein anderes Spaltenlayout lassen sich einfach und zentral in nur wenigen Minuten realisieren. OData Entities, die man in mehreren Apps verwendet, müssen nur noch ein einziges Mal an zentraler Stelle angepasst werden. Alle Apps passen sich entsprechend automatisch an. Änderungen am UI Code gehören damit der Vergangenheit an. So steht immer die User Experience im Vordergrund der Betrachtung und wird nicht von vermeintlichen Entwicklungskosten auf Platz 2 verdrängt.
Entscheidend für eine gute User Experience ist, dass sich der Anwender applikationsübergreifend in einer gewohnten Umgebung aufhält. Welcher Button an welcher Stelle in welcher Farbe mit welcher Funktion – das alles sind Diskussionspunkte, die sich übergeordneten Designkonzepten unterwerfen müssen. Entwickelt man Apps komplett frei, besteht ein hohes Risiko, dass persönliche Empfindungen als wichtiger eingestuft werden als bewährte Designkonzepte zur UI-Entwicklung.
Um Anwendern eine bestmögliche UX bieten zu können, müssen aktuellste Design- und Kodierungsstandards eingehalten werden. SAP Fiori Elements bietet hierfür standardisierte Page Types, die von erfahrenen UX- und UI-Designern entwickelt und auf ihre Usability untersucht wurden. Alle mit SAP Fiori Elements erstellten Fiori-Apps bieten so exakt die gleiche User-Erfahrung. Ein Anwender, der die eine App bedienen kann, wird sich auch in der Bedienung einer weiteren App schnell zurechtfinden. SAP Fiori Elements stellt ein einheitliches Bildschirm-Layout sicher und sorgt für eine einheitliche Nutzerfahrung durch die konsistente Definition von Speicherorten, Formularen und Funktionen für Steuerelemente.
Damit das so bleibt, auch wenn sich Designstandards ändern, werden mit SAP Fiori Elements erstellte Fiori-Apps automatisch an aktuelle Designrichtlinien angepasst. Hierum müssen sich SAP-Kunden nicht kümmern. Dies reduziert den Pflegeaufwand für Fiori-Apps erheblich.
Wer sich im Wettbewerb mit frei verfügbaren SaaS-Lösungen nicht geschlagen geben will, für den sind mit SAP Fiori Elements erstellte Fiori-Apps eine echte Alternative. Anforderungen des Fachbereichs können damit unter Einhaltung aller Design- und Usability-Richtlinien schnell umgesetzt werden.
Bei der Entwicklung der Fiori-Apps liegt der Fokus nur noch auf der Backend-Integration, nicht auf der Realisierung von individuellen UIs. SAP Fiori Elements stellen sicher, dass immer die aktuellsten Standards zur Anwendung kommen. Auch für die Vereinfachung der Backend-Integration gibt es inzwischen am Markt verfügbare Lösungen, zum Beispiel INCEMENDO.data_access, die bis zu 90 % der Integrationsszenarien von Haus aus abdecken.
Eingewöhnungsphase berücksichtigen: App-Entwicklung mit SAP Fiori Elements ist keine ABAP-Programmierung. Es bedarf eines Umdenkens in der Art und Weise, wie Apps entwickelt werden. Vereinfacht wird die Eingewöhnung erheblich durch einen SAP Web IDE Wizard für die App-Erstellung, der auch von SAP Fiori Elements genutzt wird.
Individuelle Anpassungen und Erweiterungen entwickeln: Fiori-Apps, die mit SAP Fiori Elements entwickelt wurden, können natürlich ohne Weiteres an Ihren individuellen Bedarf angepasst und erweitert werden. Dies bedeutet zwar einen größeren Aufwand in der Entwicklung, alles in allem wird dennoch sichergestellt, dass alle Design- und Usability-Richtlinien eingehalten werden.