Zum Auftakt des DSAG-Jahreskongresses 2022 in Leipzig gab es Grund zu feiern: Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) wird 25 Jahre alt. Der DSAG-Vorstandsvorsitzende Jens Hungershausen nutzte in seiner Keynote die Gelegenheit, auf eine Erfolgsgeschichte zurückzublicken, die 1997 begann und aus der DSAG den größten SAP-Anwenderverband mit rund 3.800 Mitgliedsunternehmen gemacht hat. Auch SAP – in diesem Jahr selbst 50 Jahre alt geworden – gratulierte und spendete anlässlich des Geburtstags 25.000 Euro an die Welthungerhilfe.
Tag 1: Mitgestalten ist besser als Mithalten
Tag 2: Menschen und Prozesse als Schlüsselfaktoren für die Transformation
Die DSAG-Verantwortlichen möchten beim DSAG-Jahreskongress 2022 aber nicht nur zurück, sondern auch nach vorne blicken. Denn die Herausforderungen, die sich den Unternehmen „auf der Suche nach Erfolg“ – so das offizielle Kongress-Motto – in den Weg stellen, sind groß. Erst die Corona-Pandemie, dann unterbrochene Lieferketten, Rohstoffknappheit, Energiekrise, Klimawandel und der Krieg in der Ukraine sorgen für eine ständige Ungewissheit bei den Unternehmen und stehen für die oft zitierte Zeitenwende.
Die Digitalisierung und die Business-Transformation sind für Unternehmen entscheidende Hebel, um auch künftig unter unsicheren und schnell wechselnden Rahmenbedingungen weiterhin erfolgreich zu sein. Es gilt, mit den Veränderungen Schritt zu halten oder ihnen sogar voraus zu sein. Die DSAG sucht in Leipzig Antworten auf die Frage, was es für den Erfolg von Unternehmen braucht und wie tragfähige, zukunftssichere IT-Lösungen dazu beitragen können.
Video: Erster Tag auf dem DSAG-Jahreskongress 2022 in Leipzig − Was ist das #1-Thema?
In diesem Zusammenhang messen Unternehmen SAP als Software-Anbieter eine hohe Relevanz bei. Wie eine gemeinsame Umfrage der DSAG, der amerikanischen SAP-Anwendergruppe ASUG und der japanischen SAP-Anwendergruppe JSUG ergeben hat, haben die On-Premise-Lösungen von SAP für 93 % der befragten Unternehmen hohe oder mittlere Bedeutung. Mit Blick in die Zukunft ist zum einen auffällig, dass die Bedeutung von On-Premise auf hohem Niveau bleibt (85 %) und zum anderen SAP-Cloud-Lösungen deutlich an Relevanz gewinnen: Während ihnen derzeit nur 42 % der Befragten hohe oder mittlere Bedeutung beimessen, steigt der Anteil in der Zukunft auf 77 %. Insofern lässt sich aus der Umfrage ableiten, dass hybride Szenarien künftig noch stärker als bisher die Regel sein werden.
Dementsprechend formuliert die DSAG die Anerkennung der hybriden Realität in den Unternehmen als eine der zentralen Forderungen gegenüber SAP. Darüber hinaus stehen auf dem DSAG-Wunschzettel unter anderem noch verbindliche Roadmaps für die Cloud-Produkte von SAP, die Optimierung heterogener Landschaften durch Integration und verbesserte Schnittstellen sowie das Angebot von End-to-end-Transformationsprogrammen für Unternehmen mit starker Prozessorientierung.
In Vertretung für SAP-CEO Christian Klein, der nicht persönlich nach Leipzig kommen konnte, übernahm Vorstandsmitglied Thomas Saueressig die SAP-Keynote und stellte fest: Kontinuierliches Krisenmanagement ist das New Normal, das die Rahmenbedingungen für Unternehmen vorgibt. Agile und digitale Unternehmen bringen deutlich bessere Voraussetzungen für die neue Normalität mit, da sie eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen besitzen. Die IT komme in diesem Umfeld die zentrale Aufgabe zu, die Business-User dabei zu unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Wer in der Lage ist, agil und flexibel auf Veränderungen zu reagieren, seine Geschäftsmodelle anzupassen, auf ein globales Netzwerk in der Supply Chain zurückzugreifen und das Thema Nachhaltigkeit konsequent voranzutreiben, schafft die bestmöglichen Voraussetzungen für Erfolg. Aus Sicht von Thomas Saueressig ist RISE with SAP das ideale Angebot, um Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft zu begleiten und die Business-Transformation ganzheitlich zu unterstützen.
Damit auch On-Premise-Kunden Innovationen in SAP S/4HANA schneller und einfacher nutzen können, passt SAP die Release- und Wartungsstrategie an. Beginnend mit SAP S/4HANA 2023 werden Hauptreleases künftig in einem Zwei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht. Zusätzlich werden alle sechs Monate sogenannte Feature Packs ausgerollt, die neue Funktionalitäten kurzfristig verfügbar machen.
Ebenso treibt SAP die Integration des Produktportfolios weiter voran. Mittlerweile stellt SAP rund 3.300 standardisierte Schnittstellen auf dem API Business Hub bereit und bietet etwa 2.600 vordefinierte Integrationsszenarien. In Sachen User Experience stellt Horizon die neue einheitliche UX für SAP Fiori-Anwendungen dar, während SAP Mobile Start als mobiler Einstiegspunkt für SAP-Anwendungen und -Inhalte dient.
Die Integration und die User Experience bleiben zwei wichtige Faktoren, um das breite SAP-Produktportfolio zu vereinheitlichen. Die Verbesserungen zahlen auf das Ziel ein, Unternehmen eine Next Generation Enterprise Software, wie SAP es nennt, bereitzustellen. Diese soll sich durch folgende Merkmale auszeichnen: kollaboratives Arbeiten, Modularität, Nachhaltigkeit, Intelligenz und Netzwerkfähigkeit.