Knapp drei Viertel (73 %) der Unternehmen in Deutschland haben 2018 Software, Speicherplatz oder Rechenleistung aus der Cloud bezogen. Damit ist Cloud Computing hierzulande so verbreitet wie noch nie. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Cloud-Monitor 2019, die Bitkom Research im Auftrag des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG durchgeführt hat. Das Marktforschungsinstitut hat 553 Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern befragt.
Die ermittelten Nutzungszahlen bedeuten einen Zuwachs von 8 % im Vergleich zu 2017. Darüber hinaus gaben 19 % der Befragten an, dass sie den Einsatz von Cloud-Lösungen planen oder intern diskutieren. Lediglich für 8 % der Unternehmen ist Cloud Computing (noch) kein Thema. „Die meisten Unternehmen können und wollen auf Cloud Computing nicht mehr verzichten. Cloud-Anwendungen sind nicht nur kosteneffizienter, sondern auch die Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research.
Die Studie definiert Cloud Computing allgemein als bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen über Datennetze – unabhängig davon, ob es sich dabei um ein unternehmenseigenes Intranet (Private Cloud) oder das Internet (Public Cloud) handelt. 55 % der Unternehmen greifen auf Private-Cloud-Anwendungen zurück, während 35 % Public-Cloud-Lösungen nutzen.
Die Vorteile von Cloud Computing sind vielfältig. Die Befragten nannten schnellere Skalierbarkeit (80 %), besseren ortsunabhängigen Zugriff (76 %), höhere Datensicherheit (54 %), geringeren Verwaltungsaufwand (37 %) und niedrigere IT-Kosten (18 %). Was die Einsatzbereiche von digitalen Technologien aus der Cloud angeht, gaben die befragten Unternehmen am häufigsten das Internet of Things (20 %) an, gefolgt von E-Commerce-Anwendungen (15 %) und Data-Management-Plattformen (11 %). Vermeintliche Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz (2 %) oder Blockchain (1 %) werden hingegen kaum aus der Public-Cloud bezogen.
Das größte Hindernis beim Cloud Computing sind Sicherheitsbedenken. Knapp drei Viertel der Nicht-Nutzer haben Angst vor einem unberechtigten Zugriff auf sensible Daten. Fast zwei Drittel fürchten einen Datenverlust. 43 % zweifeln an der Integrationsfähigkeit von Public-Cloud-Lösungen mit der internen IT.
Allerdings lässt sich aus der Studie auch ableiten, dass die Sicherheitsbedenken unbegründet sind. Vielmehr scheint die Public Cloud weniger anfällig für Sicherheitsvorfälle zu sein als die unternehmenseigene IT. Ein Viertel der Public-Cloud-Nutzer gibt an, dass es in den vergangenen zwölf Monaten zu Sicherheitsvorfällen bei den genutzten Cloud-Lösungen gekommen sei, weitere 27 % hegen diesbezüglich zumindest einen Verdacht. Bei den Nutzern von unternehmenseigener IT liegen beide Zahlen höher: 37 % berichten von tatsächlichen Sicherheitsvorfällen, knapp ein Drittel hat einen entsprechenden Verdacht.