Unser Projekt „Ablösung Salesforce.com (SFDC) durch SAP Hybris Cloud for Customer“ nimmt rasant an Fahrt auf. In den vergangenen Tagen kam ich mir vor wie ein Testfahrer auf einer neuen Teststrecke in einem neuen Wagen. Hat einen Heidenspaß gemacht!
Unsere interdisziplinäre Pilotgruppe setzte sich aus Kollegen aus den Bereichen Inside Sales, Sales und Marketing zusammen. Nach nur zwei Stunden Schulung ging es los. Wir waren beeindruckt, wie weit fortgeschritten unser Projekt bereits ist: Alle Daten sind vorhanden und auch das Single Sign-On klappt super.
Der Umstieg fiel uns sehr leicht: SAP Hybris Cloud for Customer (C4C) ist intuitiv bedienbar und es gibt eine klare Struktur in den Aktivitäten. Social Features wie Feed, Favoriten und Tags waren uns ja bereits bekannt. Begeistert waren wir von der einheitlichen und logischen Benutzerführung: Hat man beispielsweise den Prozess für das Anlegen eines Leads einmal verstanden, lässt sich dieses Wissen nahtlos auf ähnliche Aktivitäten wie das Anlegen von Aufgaben oder Opportunities übertragen. Wir waren sofort infiziert.
Das Anlegen eines neuen Standorts bei einem Kunden geht viel schneller, weil nur noch die neue Adresse erfasst werden muss und nicht mehr der komplette Account. Die Startseite kann individuell mit Status-Dashboards oder Reports zu persönlichen KPIs konfiguriert werden. Diese können mit deutlich mehr Informationen als bei Salesforce „gefüttert“ werden. Dadurch erhält man einen viel detaillierteren Überblick über die eigene Arbeit.
Das Feature „Alles in einer Maske“ erzwingt quasi eine starke Fokussierung auf den aktuellen Datensatz. Ich war es gewohnt, mehrere Ansprechpartner parallel in mehreren Tabs zu bearbeiten. Dieses Verhalten produziert mir jetzt Java-Fehler am laufenden Band. Fand ich anfangs ziemlich nervig. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und denke tatsächlich, dass mich das deutlich effizienter arbeiten lässt.
Die Prozesse der Datenbearbeitung müssen wir ebenfalls neu erlernen. Aber auch hier gilt „Übung macht den Meister“ und es erleichtert unsere Arbeit enorm. Zum Beispiel waren in Salesforce alle Informationen untereinander gelistet, einzelne Bereiche bzw. Themenblöcke wurden durch Linien voneinander getrennt. Je nach Umfang der gespeicherten Informationen waren die Bereiche unterschiedlich groß. Beim Hoch- und Runterscrollen war das Auge ständig damit beschäftigt, die gesuchte Informationen zu finden. Das kostete viel Zeit und auch Kraft. Bei C4C hingegen stehen alle Informationen immer am selben Fleck, erfasst auf den einzelnen Reitern innerhalb eines Objekts. So findet man das Gesuchte viel schneller.
Mit der Erwartung, bestehende Prozesse von Salesforce eins zu eins auf C4C zu übertragen, holt man sich eine blutige Nase. Es ist ein neues CRM. Nur wer sich darauf einlässt, neue Wege (Prozesse) zu gehen, wird mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wir kamen mit SAP Hybris C4C oftmals schneller ans Ziel und entdeckten Features im Standard, die wir bei SFDC teuer zukaufen oder erst umständlich programmieren mussten.
Um noch einmal auf meine Analogie in der Einleitung zurückzukommen: Man steigt ins Auto ein und stellt sofort fest: Es hat keine Gangschaltung, sondern ein Automatikgetriebe. Beides hat ja bekanntlich Vor- und Nachteile. Und dann entdeckt man plötzlich das Panoramaglasdach, den Board-Computer inkl. Full-Link fürs Mobiltelefon sowie die Rückfahrkamera – und ist restlos begeistert.