Die Erkenntnis, dass hohe (Stamm-)Datenqualität eine elementare Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg ist, hat sich mittlerweile in nahezu allen Unternehmen durchgesetzt. Data Governance leistet einen wichtigen Beitrag für qualitativ hochwertige Daten. Trotzdem haben lediglich 5 % der Unternehmen Data Governance vollumfänglich etabliert. Demgegenüber berichten 71 %, dass sie zumindest teilweise über Data-Governance-Strukturen verfügen, während bei knapp einem Viertel der Unternehmen noch überhaupt keine Data Governance vorhanden ist. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von IBsolution, die untersucht, welchen Stellenwert Unternehmen Data Governance in den aktuellen volatilen Zeiten beimessen.
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Struktureller Unterbau für das Daten-Management
Der Begriff Data Governance bezeichnet eine Disziplin des Daten-Managements, bei der es um die Verwaltung, den Zugriff und die Berechtigungen für die Datenbestände von Unternehmen geht. Es handelt sich also nicht nur um ein technologisches, sondern vor allem um ein organisatorisches Thema. Das passende Software-Tool ist sicherlich relevant, um Stammdaten zu erstellen, zu pflegen, zu verwalten und den angebundenen Zielsystemen zur Verfügung zu stellen. Für ein funktionierendes (Stamm-)Daten-Management bedarf es jedoch vor allem auch einer geeigneten Organisation sowie der Umsetzung von Richtlinien, Verfahren und Strukturen. Nur wenn Data Governance einen stabilen strukturellen Unterbau bildet, sind Unternehmen in der Lage, die Qualität und den Wert ihrer Datenbestände zu maximieren, ihren Umsatz zu steigern und gleichzeitig ihre Kosten zu senken.
Change-Management als wichtiges Element
43 % der befragten Unternehmen geben an, dass sie in der jüngeren Vergangenheit ein Data-Governance-Projekt als eigenständiges Projekt durchgeführt haben. Bei 24 % fand die Etablierung bzw. der Ausbau von Data Governance als Teil eines größeren Projekts, zum Beispiel im Rahmen der SAP S/4HANA-Einführung, statt. Was die Mehrwerte eines solchen Projekts angeht, wird am häufigsten die Erfüllung von gesetzlichen Anforderungen genannt, gefolgt von der Sicherstellung einer einheitlichen, disziplinierten und effektiven Datenverwaltung und -pflege. Auf Platz 3 landen definierte und dokumentierte Verantwortlichkeiten.
Die größten Hürden bei einem Data-Governance-Projekt sind das begleitende Change-Management (52 %), das fehlende Committment des Managements (43 %) und ein unklarer Scope (29 %). Gerade das Change-Management ist sowohl auf der operativen als auch auf der strategischen Ebene unabdingbar und spielt bei der Einführung oder dem Ausbau von Data Governance eine entscheidende Rolle.
Höhere Datenqualität, optimierte Prozesse
Zu den wichtigsten Vorteilen, die Data Governance mit sich bringt, gehören die Verbesserung der Datenqualität, die Prozessoptimierung und der höhere Automatisierungsgrad. Darüber hinaus spielen die Stärkung der Resilienz, Kosteneinsparungen, die Definition eindeutiger Rollen und Verantwortlichkeiten sowie eine höhere Transparenz im Daten-Management als Motive eine Rolle, wenn sich Unternehmen mit Data Governance beschäftigen.
Fazit: Für jedes Unternehmen relevant
Die Bedeutung von Data Governance hat in den vergangenen Jahren immens zugenommen und wird dies in Zukunft weiterhin tun. Denn eine funktionierende Data Governance ist für Unternehmen essenziell, um in einem sich ständig verändernden Marktumfeld Wettbewerbsvorteile zu erzielen und dauerhaft erfolgreich zu sein. Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass die Branche oder die Unternehmensgröße keine Rolle spielen – Data Governance kann für jedes Unternehmen zum strategischen Erfolgsfaktor werden.