Die Unternehmen in Deutschland befürchten, in Sachen Digitalisierung den Anschluss an die internationale Konkurrenz zu verlieren. In einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom sehen 60 % der befragten Unternehmen Wettbewerber im Vorteil, die frühzeitig auf die Digitalisierung gesetzt haben. Während sich lediglich rund ein Drittel als Vorreiter bei der Digitalisierung betrachten, halten knapp zwei Drittel das eigene Unternehmen für einen Nachzügler.

 


 

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Digitale Technologien bringen Wettbewerbsvorteile

87 % der Unternehmen sind davon überzeugt, dass die Nutzung digitaler Technologien eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft spielt. Gleichzeitig sind 76 % der Meinung, dass deutsche Unternehmen digitale Technologien zu wenig einsetzen. Dieses Missverhältnis zwischen genereller Bedeutung und eigener Nutzung wird besonders beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) deutlich: Zwar gehen 72 % davon aus, dass künstliche Intelligenz eine große Bedeutung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hat, aber lediglich 15 % setzen KI im eigenen Unternehmen ein. „Die Unternehmen haben die Bedeutung der Digitalisierung für die eigene Zukunft erkannt“, sagt der neue Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Sie wissen aber offenbar nicht, wie sie die Digitalisierung angehen sollen.“

 

Für 49 % steht fest, dass Unternehmen, die KI frühzeitig einsetzen, dadurch einen Wettbewerbsvorteil erzielen, 44 % teilen diese Meinung nicht. Was den konkreten Nutzen von künstlicher Intelligenz angeht, werden in der Umfrage vor allem Kosteneinsparungen (45 %), teilweise Überwindung des Fachkräftemangels (41 %) und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (26 %) genannt. 16 % der Unternehmen sind der Ansicht, dass KI für sie niemals relevant sein wird.

 

Unternehmen nutzen digitale Technologien noch wenig

Neben künstlicher Intelligenz zahlen auch weitere digitale Technologien auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ein. Dazu gehören Datenanalysen und Big Data (92 %), Robotik (86 %) und das Internet of Things (84 %). Erstaunlich ist, dass für sämtliche genannten Technologien – analog zu künstlichen Intelligenz – eine große Lücke klafft zwischen der Einschätzung ihrer generellen Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und der Häufigkeit des Einsatzes im eigenen Unternehmen, die immer deutlich geringer ausfällt. Dazu passt auch, dass in 46 % der Unternehmen eher über die Risiken digitaler Technologien als über ihre Chancen diskutiert wird.

 

Ein Drittel mit unternehmensweiter Digitalstrategie

Laut der Bitkom-Studie verfügen 32 % der Unternehmen über eine unternehmensweite Digitalstrategie. In 55 % der Unternehmen gibt es zumindest in einem oder mehreren Unternehmensbereichen eine Digitalstrategie. 11 % verfolgen bisher keinerlei Digitalstrategie. Was die Ausgaben für die Digitalisierung angeht, geben 53 % der Befragten an, mehr als im Vorjahr in die eigene Digitalisierung zu investieren. 30 % möchten die Investitionen konstant halten und 16 % planen Kürzungen.

 

Was der Digitalisierung im Wege steht

Als größte Hemmnisse für die Digitalisierung nennen die Unternehmen den Datenschutz (77 %), den Fachkräftemangel (64 %) sowie die Anforderungen an die IT-Sicherheit, fehlende Zeit und fehlende finanzielle Ressourcen (jeweils 54 %). „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie schnell wir in Deutschland handeln können, wenn eine Krise es erfordert“, so Ralf Wintergerst. „Wir können Tempo, jetzt wollen wir zeigen, dass das auch für die Digitalisierung gilt.“

 

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