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Perspektivisch straff: Frontend-Optionen für SAP Business Intelligence

Geschrieben von Zeljko Stojanovic | 5. Juli 2019

Im Bereich Business Intelligence (BI) sind aktuell zahlreiche Frontend-Tools von SAP verfügbar. Allerdings möchte SAP diese Auswahl künftig verkleinern. Konkret bedeutet das die Reduzierung auf die fünf Tools SAP Analytics Cloud (SAC), SAP Lumira, SAP Analysis for Microsoft Office, SAP Crystal Reports und SAP BusinessObjects (BO) Web Intelligence.

 

On-premise und in der Cloud

Die SAP-Roadmap sieht eine hybride Strategie vor: Die SAP Analytics Cloud (SAC) ist das neue BI-Flaggschiff, auf dem der klare Fokus für Weiterentwicklungen liegen wird. Gleichzeitig möchte SAP aber auch in Zukunft nicht auf On-Premise-Anwendungen, die auf BusinessObjects basieren, verzichten. Im vierten Quartal 2019 plant SAP die Freigabe für die nächste Version der BI-Suite. SAP BusinessObjects BI 4.3 wird dann im zweiten Quartal 2020 allgemein verfügbar sein. Gemäß der Wartungsrichtlinie bleibt der Support bis mindestens 2026 bestehen. Für die Einführung oder die Migration zur SAC bietet SAP das Konvertierungsprogramm „Cloud Extension Policy“, um die entsprechenden Lizenzen umzustellen.

 

Tools übernehmen Funktionalitäten

Um die Analytics-Produktpalette zu straffen, ersetzen zum Teil neuere Tools die alten Programme in ihrer Funktionalität. Perspektivisch empfiehlt SAP daher, auf die neuen Lösungen umzusteigen. Wer noch mit SAP BusinessObjects Dashboards arbeitet, sollte zu SAP Lumira Designer oder SAP Analytics Cloud wechseln. Bis Ende 2019 soll SAC sämtliche Funktionalitäten von SAP Lumira abbilden können. Der Support für SAP BusinessObjects Explorer endet am 31. Dezember 2020. Unternehmen, die ihn noch im Einsatz haben, rät SAP zu einem Wechsel zur SAC. Deren Stärken liegen vor allem in der Datenanalyse (Data Discovery) sowie in den Prognose- und Planungsfunktionen für das gesamte Unternehmen.

 

Der beste Weg ist individuell

Die Produkte der bisherigen BO-Suite werden teilweise fortgeführt, teilweise gehen sie in neuen Anwendungen auf. BusinessObjects-Technologien werden weiterhin für Analytics-Anwendungen zuständig sein, sodass zumindest kurzfristig in den meisten Fällen keine Migration notwendig ist. Langfristig ist jedoch ein Umstieg auf die neuen Technologien definitiv empfehlenswert. Über das Wann und das Wie müssen Unternehmen individuell entscheiden. Pauschale Aussagen hierzu sind nur schwer möglich. Fest steht: Der Support für alte Anwendungen wird nach und nach eingestellt. Allerdings hat SAP angekündigt, erzwungene Migrationen vermeiden zu wollen.

 

Die Tools im Überblick

Im Zuge der Straffung des Portfolios an BI-Frontend-Tools überführt SAP die Funktionalitäten der bisherigen BI-Programme auf einige wenige Lösungen. Das lässt sich exemplarisch an den vier Bereichen Datenanalyse, Dashboards & Applikationen, Office-Integration und Reporting aufzeigen. Für manche älteren Tools hingegen läuft die Wartung bald aus.

 

Datenanalyse (Data Discovery)

Für den BusinessObjects Explorer stellt SAP den Support mit dem offiziellen Ende von Adobe Flash im Dezember 2020 ein. Die Funktionen des BO Explorer deckt SAP Analytics Cloud vollständig ab. Bis zur Deadline müssen Unternehmen ihre Inhalte migriert haben. SAP Lumira Discovery bleibt als BI-Self-Service-Tool bestehen, falls Unternehmen keine Cloud-Lösung nutzen möchten. Für SAP Analysis for OLAP-Anwendungen empfiehlt SAP den Wechsel zur SAC und bietet einen Migrationspfad für On-Premise-Kunden.

 

Dashboards & Applikationen

SAP Lumira Designer Edition ist das primäre Werkzeug, um analytische Anwendungen und Dashboards on-premise auf Unternehmensebene zu erstellen – insbesondere wenn das Unternehmen SAP BW oder SAP HANA als Datenquellen verwendet. Kunden, die den BEx Web Application Designer nutzen, sollten sich um eine Migration auf SAP Lumira Designer Edition kümmern. Anwendern von BusinessObjects Dashboards rät SAP zum Wechsel zu SAP Lumira Designer Edition oder zur SAP Analytics Cloud. Wer den BEx Web Application Designer oder BO Dashboards weiterhin verwenden möchte, sollte beachten, dass sich beide Tools nicht automatisch auf SAP Lumira Designer Edition migrieren lassen.

 

Office-Integration

Aus dem Frontend-Portfolio gestrichen werden SAP BusinessObjects Live Office und der BEx Analyzer. Das einzige verbliebene Tool für die Office-Integration ist somit SAP Analysis for Microsoft Office. SAP BEx 7.x wird von SAP BW 7.5 unterstützt, aber nicht von BW/4HANA. Wer vergleichbare Funktionalitäten wie in SAP BEx 7.x nutzen möchte, muss auf SAP Lumira oder auf SAP Analysis for Office zurückgreifen.

 

Reporting

SAP BusinessObjects Web Intelligence deckt die Funktionalitäten von SAP BusinessObjects Desktop Intelligence für das Berichtswesen ab. SAP Crystal Reports gehört weiterhin zum Portfolio. Bei beiden Werkzeugen sorgen die SAP BusinessObjects Live Office Verbindungen dafür, Berichtsteile in Microsoft-Office-Dokumente einzubinden.