Beim SAP Analytics Cloud Application Designer handelt es sich um ein Experten-Tool für die Erstellung von Enterprise Analytical Apps wie Dashboards, Templates oder Planning-Applikationen. Bisher (Stand: Januar 2019) ist jedoch lediglich eine Beta-Version erschienen, die ausgewählten SAP-Partnern und Kunden zur Verfügung steht. Der eigentliche Release ist für das 2. Quartal 2019 geplant.
Am treffendsten lässt sich das Programm wohl als gelungene Kombination aus Lumira Designer und den Standard-Stories der SAP Analytics Cloud beschreiben. Die Zielgruppe dieser neuen Komponente sind Entwickler.
Als Quellen lassen sich im Application Designer sowohl Daten aus Cloud-Anwendungen als auch aus On-Premise-Systemen einspielen. Das Laden in die SAP Analytics Cloud gelingt in beiden Fällen problemlos. Wie man es von den Standard-Stories kennt, nutzt der Application Designer dabei Standardmodelle mit Daten aus verschiedenen Quellen. Das Entwickler-Tool erlaubt das Skripting in der BI Action Language (BIAL), einer Abwandlung von JavaScript. Die erstellten Dashboards sind über APIs (Application Programming Interface) und SDKs (Software Development Kit) erweiterbar.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Stories und den Analytical Applications besteht in der Komplexität. Die Stories sind Self-Service-Dashboards, welche die Fachbereiche selbst erstellen können, weil dafür nur geringes technisches Know-how benötigt wird. Die Analytical Applications hingegen sind deutlich komplexer und erfordern Programmierkenntnisse. Dementsprechend kümmern sich in der Regel die BI-Experten oder die IT-Abteilung eines Unternehmens um die Erstellung. Zudem müssen die Dashboards während der Runtime direkt ausgeführt werden.
Anders als bei Lumira Designer, wo die Dashboards anhand vordefinierter Queries on premise erstellt und dann über den Browser und die BI-Plattform ausgeführt werden, erfolgt beim Application Designer bereits die Modellierung der Dashboards in der Cloud. Dabei kommen zuvor definierte Modelle zum Einsatz, die auf unterschiedlichen Datenquellen basieren.
Momentan unterstützt der Application Designer noch kein CSS, um einheitliche Layouts aufzubauen. Zudem lassen sich keine Composites, also wiederkehrende Elemente wie Kopfzeile, Überschrift oder Filter, anlegen. Die Ausrichtung erfolgt rasterbasiert und ist dadurch weniger präzise als das pixelgenaue Verschieben und Definieren in Lumira Designer.
Der SAP Analytics Cloud Application Designer ist ein mächtiges Tool mit enormen Möglichkeiten. Gegenwärtig ist der Funktionsumfang noch recht beschränkt, er wird aber stetig erweitert. Denn SAP treibt die Weiterentwicklung des Application Designer gezielt voran. Gerade die Analytical Applications werden künftig eine bedeutende Rolle spielen, weil sie die Stärken von Lumira Designer und die Einfachheit der Analytics Cloud harmonisch vereinen. Wenn der Funktionsumfang an die Stories und den Lumira Designer angeglichen ist, werden auch Features wie verlinkte Analysen oder Geomaps zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist das Skripting aktuell noch etwas umständlich und bietet nur eingeschränkte Funktionalitäten.
Abschließend seien noch einige Elemente erwähnt, die in Zukunft in den Application Designer integriert werden sollen: So ermöglicht die Unterstützung von Standardplanungsfunktionen dann beispielsweise die Eingabe von Massendaten oder das Sperren von Zellen. Auch bewährte Features aus den SAC-Stories wie die Versionsverwaltung und das Veröffentlichen von Versionen werden Eingang in den Application Designer finden. Auf die Planungsfunktionen und auf Smart Insight bzw. Smart Discovery soll über Skripte zugegriffen werden. Um direkt auf die Unternehmenswebsite oder in das Intranet zu gelangen, lassen sich Bilder und Formen mit Hyperlinks versehen. Dieser erweiterte Funktionsumfang schafft die Voraussetzungen dafür, dass Unternehmen ihre Geschäftsentscheidungen künftig auf einer noch fundierteren Basis treffen können.