Softwarelösungen für Business Intelligence (BI) Self-Service ermöglichen den Mitarbeitern der Fachbereiche einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf relevante Unternehmensdaten. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen bezüglich Benutzerfreundlichkeit und einfacher Handhabung. BI Self-Service Systeme versetzen die Anwender in die Lage, ohne umfangreiches technisches Know-how eigenständig aussagekräftige Dashboards zu erstellen.
Damit einher geht eine Entlastung der IT-Abteilung. Sie ist zwar nach wie vor dafür zuständig, die Software zu installieren bzw. im Falle einer Cloud-Lösung die User im Backend anzulegen. Außerdem müssen Datenquellen aus anderen Systemen eingebunden werden. Darüber hinaus beschränkt sich die Rolle der IT jedoch darauf, Hilfestellung bei Problemen zu geben und die in den Fachbereichen erstellten Dashboards bei Bedarf weiterzuentwickeln und zu professionalisieren.
Mit SAP Lumira Discovery und SAP Analytics Cloud hat SAP zwei unterschiedliche BI-Self-Service-Lösungen im Portfolio. Beide haben ihren individuellen Stärken. Welches Tool sich für ein Unternehmen besser eignet, hängt im Wesentlichen von den konkreten Anforderungen ab, die das Unternehmen an seine BI-Self-Service-Software stellt.
SAP Lumira Discovery ist eine On-Premise-Lösung, die klassisch auf den Rechnern der Anwender installiert werden muss. Es können viele unterschiedliche Datenquellen eingebunden werden. Die Daten in das System hochzuladen, gestaltet sich sehr einfach. Anschließend kann der Anwender direkt mit dem Modellieren beginnen. Die Dashboards lassen sich auch ohne Daten speichern, was besonders bei kritischen Daten hilfreich ist. Für eine übersichtliche und aussagekräftige Darstellung der Informationen stehen 27 verschiedene Diagrammarten zur Verfügung. Die gebauten Dashboards lassen sich unkompliziert auf die SAP Business Objects BI Plattform hochladen. Dort kann die IT-Abteilung sie mithilfe des Lumira Designer weiterentwickeln.
Mit SAP Analytics Cloud basiert erstmals eine BI-End-to-End-Lösung vollständig auf einer einzigen technologischen Plattform, nämlich auf SAP HANA. Das Saas-Produkt überzeugt – ähnlich wie Lumira Discovery – mit einer Vielzahl an integrierbaren Datenquellen. Das Spektrum umfasst nicht nur Standardformate wie Excel-, .txt- und .csv-Dateien, sondern auch Cloud-Datenquellen wie Salesforce, C4C oder Concur. Neben den Analyse-Features stehen den Anwendern auch umfangreiche Planungs- und Predicitive-Funktionen zur Verfügung. Zum Leistungsumfang gehört ebenfalls, mehrere Stories im Digital Boardroom zu verknüpfen und als einen Durchlauf darzustellen. Als Software as a Service ermöglicht SAP Analytics Cloud das geräteunabhängige Bauen von Dashboards. Diese werden auch auf mobilen Endgeräten optimiert angezeigt.
Insgesamt handelt es sich sowohl bei SAP Lumira Discovery als auch bei SAP Analytics Cloud um leistungsfähige Analytics-Lösungen mit großem Funktionsumfang. Anwender können bereits mit wenigen Klicks voll funktionsfähige Diagramme erstellen. Abgesehen von der unterschiedlichen Art der Bereitstellung – On-Premise- vs. Cloud-Lösung – liegen die Unterschiede eher im Detail. Während Lumira Discovery beispielsweise keine Hierarchien aus SAP BW nutzen kann, sondern diese neu angelegt werden müssen, ist SAP Analytics Cloud in der Lage, Hierarchien aus dem BW darzustellen. Über die Möglichkeit, Dashboards in SAP Analytics Hub einzubinden, verfügen hingegen beide Systeme.
SAP plant, den Support für Lumira Discovery noch bis 2022 zu gewährleisten. Anschließend soll die Software in SAP Analytics Cloud aufgehen. Dieses Tool spielt aktuell in der Strategie von SAP eine zentrale Rolle. Dadurch werden zurzeit alle zwei bis drei Wochen Updates bereitgestellt, die immer wieder neue Funktionen beinhalten. Dabei nimmt SAP das Feedback der Anwender ernst: Um die Software kontinuierlich zu verbessern, werden Anregungen und Optimierungsvorschläge aus der SAP-Community aufgegriffen.