Der Forecast gewinnt als Steuerungsinstrument für Unternehmen zunehmend an Bedeutung – vor allem in Zeiten hoher Veränderungsdynamik. Mit einem auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmten Forecast-Konzept lässt sich die Zielerreichung regelmäßig überprüfen. Bei Planabweichungen können wirksame Gegenmaßnahmen getroffen werden, um die Geschäftsentwicklung wieder auf Kurs zu bringen.
Je schneller sich die Rahmenbedingungen verändern, desto mehr muss der Forecast in der Lage sein, diesen Veränderungen Rechnung zu tragen. Eine hohe Marktdynamik erhöht beispielsweise den Bedarf an Simulationen im Forecast. Der Forecast-Horizont wird kürzer, während die Frequenz des Forecasts zunimmt. Mit der Komplexität steigt auch die Notwendigkeit, den Forecast in eine leistungsfähige IT-Umgebung einzubetten.
Klare Abgrenzung von Planung und Forecast (ein Forecast ist keine Neu-Planung)
Startpunkt: Definition der Forecast-Ziele (Was soll mit dem Forecast erreicht werden?)
Festlegung des passenden Forecast-Ansatzes (Trend, Effekte, Predictive etc.) auf Basis des Geschäftsumfelds
Reduzierung der manuellen Eingaben auf ein Minimum, um Fehlerquellen auszuschließen
Fokussierung auf die steuerungsrelevanten Parameter
Differenzierte Detaillierung je nach Funktion oder Geschäftsbereich
Minimierung der Durchlaufzeit des Forecast-Prozesses auf höchstens drei Wochen
Verkürzung der Abstimmungsrunden und Vermeidung von Leerzeiten durch einheitliche Datenbasis, gemeinsame Templates sowie Konsistenz- und Plausibilisierungschecks
Einsatz eines elektronischen Workflows
Vorschlagswerte als Startpunkt für den Forecast
Anbindung von operativen Daten, zum Beispiel aus dem Supply Chain Management
Identische, abgestimmte und konsistenzgeprüfte Ausgangsdaten für alle Beteiligten
Akzeptanz von „schlechten Nachrichten“ (Abweichungen von der Zielerreichung)
Verfolgung der Forecast-Angaben im Ist-Reporting samt Analyse der Gründe für Abweichungen
Messung der Forecast-Qualität mit Abweichung „Ist zu Forecast“ als Gütemaß und ggf. Incentivierung
Etablierung eines Management-Dialogs bezüglich des vorgelegten Forecasts
Diskussion der aus dem Forecast abzuleitenden Steuerungsimpulse (zum Beispiel Umwidmung, Erhöhung oder Reduzierung von Budgets)
Erleichterung des Dialogs mit dem Management durch Anbindung von Maßnahmen und geschäftsspezifische Treibermodelle
Festlegung von operativen Maßnahmen zur Zielerreichung
Quartalsweise Berücksichtigung der strategischen Maßnahmen im Forecast
Schaffung von Transparenz über den Beitrag unterschiedlicher Maßnahmen zur Zielerreichung
Individuelle Anpassung des Forecast-Konzepts auf das jeweilige Unternehmen
Berücksichtigung der Dynamik und der Komplexität des Geschäftsumfelds bei der Konzeptauswahl
Auch die Leistungsfähigkeit der IT-Umgebung und die Unternehmenskultur spielen eine Rolle
„Der Aspekt, der am dringendsten verbessert werden muss, ist die Geschwindigkeit (...). Die Dringlichkeit ergibt sich daraus, dass Unternehmen ohne die Erkenntnisse, die Planung, Budgetierung und Forecasting liefern, keine strategischen Initiativen planen oder durchführen können. Doch das externe Umfeld hat sich in den letzten (...) Jahren so schnell verändert, dass die Parameter häufig angepasst werden müssen. Andernfalls verlassen sich Unternehmen auf veraltete Informationen ab und verlieren jeden Wettbewerbsvorteil.“
Quelle: FSN Global Survey “Future of Planning, Budgeting, Forecasting and Reporting”, August 2022
Beim rollierenden Forecast bleibt der Planungshorizont immer konstant, indem zum Beispiel quartalsweise die nächsten vier Quartale geplant werden. Es handelt sich um reine „Vorwärtssteuerung“.
Die Forecast-Aktualisierung erfolgt anhand von neuen Prognosen der finanziellen Steuerungsgrößen über die Ebenen hinweg. Der Fokus liegt auf den Aspekten Frühwarnung und Flexibilisierung.
Der rollierende Forecast erweist sich vor allem für Unternehmen, die in dynamischen Marktumfeldern aktiv sind, als wichtiges Steuerungsinstrument. In eher statischen Umfeldern bringt der Ansatz weniger Nutzen, da begrenzten neuen Erkenntnissen ein signifikanter Aufwand gegenübersteht.
Der Fokus des treiberbasierten Forecasts liegt auf klar definierten, geschäftsspezifischen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen. Die Forecast-Aktualisierung erfolgt durch Prognosen zur Entwicklung der wesentlichen operativen Treiber. Der treiberbasierte Forecast bietet einen hervorragenden Aufsatzpunkt für Simulationen und eine maßnahmenorientierte Steuerung.
Voraussetzung für eine hohe Wirksamkeit des treiberbasierten Forecasts ist ein klares Verständnis des Geschäftsmodells samt der Ursache-Wirkungs-Beziehungen und der operativen Treiber. Eine wesentliche Stärke liegt in der Konzentration auf die wesentlichen Steuerungsgrößen. Es erfolgt keine detaillierte, kostenstellengenaue Planung aller Kostenpositionen. Aufgrund der Komplexität erfordert die Abbildung unterschiedlicher Geschäfts-/Treibermodelle eine leistungsstarke IT-Unterstützung.
Der grundsätzliche Ansatz beim effektebasierten Forecast ist, dass das Budget zunächst auch unterjährig als Ziel bestätigt wird und im Forecast lediglich signifikante Einzeleffekte und Maßnahmen berücksichtigt werden. Als Aufsatzpunkt für die abgelaufenen Monate dient nicht das Ist, sondern die Budgetwerte. Effekte und Maßnahmen werden – anders als in sonstigen Forecast-Konzepten – nicht auf Basis modellierter Rechenwege ermittelt, sondern entstehen durch Einschätzung und Diskussionen auf Management-Ebene.
Der effektebasierte Forecast ist sehr effizient, da er sich auf signifikante, bekannte Effekte konzentriert. Zudem verfügen die Ergebnisse über ein hohes Maß an Transparenz bezüglich Abweichungen und Maßnahmen.
Ein wichtiges Merkmal dieses Konzepts ist die Förderung einer Kultur der Zielerreichung anstelle des verbreiteten Abmeldens von Budgetzielen. Der klassische Ansatz – zum nicht mehr veränderbaren Ist wird ein möglichst realistisches „To go“ geplant – wird quasi umgekehrt.
Der effektebasierte Forecast eignet sich insbesondere für High-Level-Betrachtungen. Es ist daher durchaus möglich, den effektebasierten Forecast beispielsweise auf Konzernebene komplementär zu herkömmlichen Forecast-Konzepten einzusetzen.
Im Rahmen unserer Workshop-Reihe zum Forecast beleuchten wir gemeinsam mit Ihnen die Ist-Situation mit Blick auf bereits existierende Steuerungselemente. Außerdem werden die Leitplanken für Ihr künftiges Forecast-Konzept verabschiedet und dokumentiert. Relevante Aspekte sind beispielsweise Granularität, Datenherkunft, Datenverfügbarkeit und -qualität sowie Verantwortlichkeiten. Ebenso analysieren wir, welche prozessualen Voraussetzungen für den Forecast in Ihrem Unternehmen geschaffen werden müssen.
In hochdynamischen und sehr komplexen Geschäftsumfeldern kann die Wirksamkeit von modernen Forecast-Konzepten wie dem effektebasierten, dem treiberbasierten oder dem rollierenden Forecast an ihre Grenzen stoßen. Für solche Settings bedarf es daher differenzierter Ansätze, die stark datengetrieben arbeiten und auf leistungsstarke IT-Unterstützung angewiesen sind.
Innovative Technologien wie Machine Learning und künstliche Intelligenz ermöglichen selbstlernende Algorithmen, die aus den Daten Zusammenhänge und Abhängigkeiten erkennen und auf diese Weise die Prognosegüte des Forecast erheblich steigern (Predictive Analytics). Gleichzeitig sinkt der Prognosehorizont auf wenige Wochen oder sogar Tage. Bei den vom System generierten Werten handelt es sich um Vorschläge. Eine manuelle Anpassung ist weiterhin möglich.
Die Königsdisziplin im Forecast ist Prescriptive Analytics. Hier wird der datengetriebene Forecast um automatische Handlungsvorschläge erweitert. Das Resultat sind eine hohe objektive Prognosequalität und datengestützte Entscheidungen, die maßgeblich auf die Operational Excellence einzahlen.
Geschäftsspezifische, akzeptierte Treibermodelle
Belastbare, verfügbare Datengrundlage
Moderne IT-Systeme (Geschwindigkeit, Funktionalitäten)
Akzeptanz einer kurzfristigen Steuerung
Basisverständnis von/für Statistik und Modellierung
Mix aus Predictive-Modellen, Vorsystemen etc.
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Profitieren Sie von unserem Know-how
Viele Unternehmen nutzen neben der jährlichen Budgetplanung auch einen oder mehrere Forecasts zur Steuerung ihres Business. Allerdings begehen sie dabei häufig einen Kardinalfehler: Sie ersetzen die ursprüngliche Planung durch den Forecast. Das ist jedoch ein Trugschluss.
Was können Unternehmen tun, wenn sich Investitionsprojekte verzögern oder nicht wie geplant durchgeführt werden? In diesem Webinar zeigen wir Ihnen, wie Sie zu einer deutlich besseren Datengrundlage für Entscheidungen kommen, indem Sie auch nicht-quantitative Eigenschaften im Zuge des Forecasts pflegen.
Eine präzise, verlässliche Unternehmensplanung ist gerade in Zeiten dynamischer und komplexer Marktsituationen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Für die Modernisierung und Optimierung Ihrer Unternehmensplanung haben wir zwölf entscheidende Hebel identifiziert, die den Aufwand für die Planung reduzieren oder ihren Nutzen steigern.