Mit der Keynote des DSAG-Vorstandsvorsitzenden Jens Hungershausen ist der DSAG-Jahreskongress 2023 in Bremen gestartet. Die dreitägige Veranstaltung steht unter dem Motto „Wunderbar wandelbar – Gemeinsam neue Perspektiven schaffen“ und stellt den erfolgreichen Umgang mit dem Wandel in den Mittelpunkt.
Vorbericht: DSAG-Jahreskongress 2023: SAP-Anwender treffen sich in Bremen
Tag 1: DSAG-Jahreskongress 2023: Den Wandel erfolgreich meistern
Unternehmen sind permanent mit Veränderungen konfrontiert. Es findet ein kontinuierlicher Wandel statt – innerhalb und außerhalb von Organisationen. Dass es Veränderungen gibt, ist zunächst einmal nichts Neues. Allerdings sind die Dynamik und die Komplexität des Wandels aktuell deutlich höher als in der Vergangenheit. Die verschiedenen Dimensionen (digitaler, technologischer, ökologischer, ökonomischer und demografischer Wandel) beeinflussen sich gegenseitig. Dementsprechend müssen sich Unternehmen mit einer Vielzahl an Themen gleichzeitig auseinandersetzen.
Was die digitale Transformation betrifft, gibt mehr als die Hälfte der Mitgliedsunternehmen im DSAG-Investitionsreport 2023 an, noch nicht sehr weit zu sein. Die Verbreitung von SAP S/4HANA nimmt zwar stetig zu, dennoch haben über 50 % der Unternehmen die SAP S/4HANA-Migration noch vor sich. Auch bei den Investitionen in innovative Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) zeigen sich die DSAG-Mitglieder bislang eher zurückhaltend.
Der DSAG-Vorstandsvorsitzende Jens Hungershausen ist davon überzeugt, dass DSAG und SAP den Unternehmen wertvolle Unterstützung bieten können, um den Wandel erfolgreich zu meistern. 86 % der Anwenderunternehmen stimmen der Aussage zu, dass die bestehenden Lösungen von SAP helfen, aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu lösen. Auch die Zusammenarbeit im SAP-Ökosystem zwischen Anwenderunternehmen, Partnern und SAP selbst scheint gut zu funktionieren, wenngleich auch Potenzial für Verbesserungen vorhanden ist.
Vor dem Hintergrund der Ankündigung von SAP, strategische Innovationen künftig nur noch im Rahmen der Angebote „RISE with SAP“ und „GROW with SAP“ für SAP S/4HANA Cloud zu realisieren, appellierte Jens Hungershausen an den Softwarehersteller, zahlreiche langjährige und treue Kunden nicht zu verprellen. Zwar befürworte die DSAG die Cloud-Nutzung, gleichzeitig müssten die Anwenderunternehmen jedoch die Freiheit haben, ohne äußere Zwänge zu entscheiden, wann und in welchem Umfang sie in die Cloud gehen möchten. Gefordert werden beispielsweise identische Leistungsangebote für SAP S/4HANA on-premise und SAP S/4HANA Private Cloud sowie das Aufzeigen klarer Entwicklungspfade für einen reibungslosen Übergang in die Cloud. Dabei müsse sich SAP stärker als bisher an den Bedürfnissen der Kunden und Partner orientieren.
Diesen Ball nahm SAP-CEO Christian Klein bei seinem Auftritt auf der Bühne des DSAG-Jahreskongresses 2023 auf und gab das Versprechen, dass kein Unternehmen zurückgelassen werde. Dafür sei nicht zuletzt die nach wie vor gültige Wartungsgarantie für SAP S/4HANA bis 2040 ein deutliches Signal. Schließlich seien die Bestandskunden der größte Schatz, den SAP habe.
Gleichzeitig warb Christian Klein aber auch um Verständnis dafür, dass bestimmte strategische Innovationen wie KI auf die Cloud beschränkt bleiben – und nannte unter anderem die erforderlichen Datenmengen für die Optimierung der Algorithmen und einheitliche semantische Datenmodelle als Argumente.
Die Cloud als Wegbereiter für neue Technologien und Innovationen zu nutzen, erfordert von den Unternehmen den Mut, ihre Geschäftsmodelle und -prozesse neu zu denken. Und genau darauf zielt das Transformationsangebot RISE with SAP ab – mit dem Anspruch, ein agiles, modulares ERP-System zu etablieren und die digitale Transformation zu beschleunigen. So schließt sich dann auch der Kreis zur SAP-Vision, die Christian Klein zu Beginn seiner Keynote skizzierte: die Schaffung eines Netzwerks von intelligenten Unternehmen, die über transparente, resiliente Lieferketten verfügen und nachhaltig wirtschaften.