Der digitale Wandel ist in vollem Gange. Allerdings ist die Mehrzahl der deutschen Unternehmen in diesem Prozess noch nicht dort, wo sie gerne sein würde. Diese Ausgangslage war für die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe die Motivation, um mit dem DSAG-Jahreskongress 2019 passend zum Veranstaltungsmotto mehr Action in die Digitalisierung zu bringen.
Bei einer Umfrage, welche die DSAG im Vorfeld des Kongresses durchgeführt hatte, beklagten viele Unternehmen einen Vertrauensverlust in die Produktstrategie von SAP. Im Interesse der Anwender richtete die DSAG in Nürnberg klare Forderungen an SAP: Bessere Integration, einheitliche Stammdaten, stabile Funktionalität sowie skalierbare Lösungen und Lizenzmodelle seien wichtige Faktoren, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen und SAP als geeigneten Partner für die Digitalisierung zu betrachten. Zudem wünschen sich die Unternehmen, dass die Innovationen von SAP mit der rasanten Geschwindigkeit Schritt halten, mit der sich die Anforderungen für die Unternehmen in der digitalisierten Welt ändern.
Stellvertretend für die im Markt herrschende Unsicherheit steht C/4HANA, das die DSAG als eines ihrer aktuellen Schwerpunktthemen definiert hat. Die zahlreichen Zukäufe, die SAP in den vergangenen Jahren getätigt hat – von Callidus über Coresystems bis hin zu Qualtrics –, führen zu Überschneidungen zwischen verschiedenen Lösungen des SAP-Portfolios. Die Kunden wünschen sich Klarheit darüber, wie es lizenzseitig weitergeht, und eine kontinuierliche Verbesserung mit Blick auf die Integration der Lösungen. Denn gerade die Integration stellt ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal dar, mit dem sich SAP von Wettbewerbern im CRM-Umfeld abheben kann.
Auf dem DSAG-Jahreskongress kündigte SAP an, dass SAP Human Capital Management (HCM), eine Lösung für das Personalwesen, ab 2022 integrierter Bestandteil von S/4HANA wird. Damit kommt SAP vielen Anwenderunternehmen entgegen, die aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen und kundenspezifischer Anforderungen nicht ohne Weiteres mit ihren personalwirtschaftlichen Prozessen in die Public Cloud wechseln können.
„Mit SAP HCM für S/4HANA bieten wir unseren Kunden, die nicht bis 2025 auf SAP SuccessFactors umsteigen können, eine zuverlässige Übergangslösung“, sagt Thomas Saueressig, President SAP Product Engineering. „Der eingebettete Betrieb in S/4HANA soll die Migration für unsere Kunden einfach gestalten. Die neue Entwicklung bedeutet sowohl Planungssicherheit als auch mehr Flexibilität.“ Mit der Entscheidung, HCM als Embedded-Lösung in S/4HANA zu integrieren, weicht SAP im Interesse der Anwender von der ursprünglichen Roadmap ab.
Auch beim Support wird es Veränderungen geben: Ab November 2019 ersetzt das SAP Enterprise Support Reporting Cockpit den bisherigen SAP Enterprise Support Report. Die neue, interaktive Applikation zeigt alle relevanten Supportdaten – Status der erworbenen Produkte, Systemlandschaft, Cloud-Lizenzen, Cloud-Nutzung, Incidents und Services – und bietet zahlreiche Funktionalitäten, um die Dashboards zu personalisieren und an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem bisherigen PDF-Bericht: Die Daten sind in Echtzeit verfügbar. Die Unternehmen haben permanent Zugriff und müssen nicht auf die nächste Veröffentlichung des Reports zum festgelegten Zeitpunkt warten. Das Enterprise Support Reporting Cockpit ist zunächst für die drei Cloud-Produkte SuccessFactors, C/4HANA und S/4HANA verfügbar. Im Laufe des Jahres 2020 werden weitere Cloud- und On-Premise-Lösungen in die Applikation integriert.
Um sich als idealer Partner für die Digitalisierung zu positionieren, wird SAP auch in Zukunft bemüht sein, das Ohr nah an den Kunden zu haben und deren Wünsche bestmöglich mit der eigenen Strategie in Einklang zu bringen. Die intensive Zusammenarbeit und der offene Austausch mit der DSAG spielen dabei eine wichtige Rolle. Beide Partner wissen, was sie aneinander haben. Nicht von ungefähr hat sich der DSAG-Jahreskongress seit seiner Premiere im Jahr 2000 zum größten und wichtigsten Treffen von SAP-Anwendern in Europa entwickelt. Und wahrscheinlich wird der bei der diesjährigen 20. Austragung erzielte Teilnehmerrekord von 5.500 Besuchern nicht lange Bestand haben.
Bild: DSAG e. V.