In einer Umfrage haben die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) und die Americas‘ SAP Users‘ Group (ASUG) ihre Mitglieder zum SAP-Angebot RISE with SAP befragt. Demnach ist erst ein Drittel der DSAG-Mitglieder mit den Inhalten von RISE with SAP eher vertraut oder sehr vertraut. Die ASUG-Mitglieder kommen hier auf einen Wert von 23 %.
Mehrwert wird unterschiedlich beurteilt
Auch zum erwarteten Nutzen von RISE with SAP äußerten sich die Teilnehmer der Umfrage. 24 % der ASUG-Mitglieder und 12 % der DSAG-Mitglieder schätzen das SAP-Angebot für die Unternehmenstransformation als eher werthaltig bzw. sehr werthaltig ein. Umgekehrt sehen 11 % der ASUG-Mitglieder und 39 % der DSAG-Mitglieder darin zum jetzigen Zeitpunkt wenig bis keinen Mehrwert.
Dass RISE with SAP für das eigene Unternehmen infrage komme, bejahten 37 % der Befragten in Nordamerika und 10 % der Befragten im deutschsprachigen Raum. Obwohl beide Anwendergruppen im Allgemeinen hohes Vertrauen in SAP haben, sind 58 % der ASUG-Mitglieder, aber nur 26 % der DSAG-Mitglieder davon überzeugt, dass SAP die Erwartungen in Bezug auf RISE with SAP erfüllen wird.
Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich, dass SAP in Bezug auf RISE with SAP noch viel Aufklärungsarbeit leisten muss und auch die Mithilfe der SAP-Partner in Anspruch nehmen sollte, um eine schnelle Marktdurchdringung zu erreichen. IBsolution hat zu diesem Zweck ein Whitepaper veröffentlicht, das alle wichtigen Informationen zu RISE with SAP anschaulich zusammenfasst.
SAP S/4HANA auf dem Vormarsch
Als weiteren Themenschwerpunkt beleuchtete die gemeinsame DSAG- und ASUG-Umfrage die Verbreitung von SAP S/4HANA. Wichtigste Erkenntnis: Sie nimmt kontinuierlich zu. Knapp ein Viertel der deutschen und der amerikanischen SAP-Anwenderunternehmen (je 24 %) ist mit SAP S/4HANA inzwischen live, weitere 20 % (DSAG) bzw. 21 % (ASUG) befinden sich derzeit im Transformationsprozess. 37 % der DSAG-Mitglieder und 30 % der ASUG-Mitglieder planen die Einführung von SAP S/4HANA in der Zukunft, haben aber noch kein entsprechendes Projekt begonnen.
On-Premise dominiert in DACH-Region
Auffällig ist der Unterschied bei der bevorzugten Bereitstellungsoption. Während 57 % der Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum SAP S/4HANA on-premise gewählt haben bzw. wählen werden, ist der Anteil bei den amerikanischen Unternehmen deutlich geringer (27 %). Für das Private-Cloud-Deployment sind die Zahlen mit 23 % (DSAG) bzw. 24 % (ASUG) nahezu identisch. Auf eine Managed Cloud setzen 12 % der deutschsprachigen und 19 % der amerikanischen Unternehmen. Die Public Cloud spielt als Bereitstellungsoption für SAP S/4HANA auf beiden Seiten des Atlantiks bisher eine untergeordnete Rolle.
Zustimmung zu Cloud-Lösungen steigt
Auch bei der generellen Einstellung zur Cloud lassen sich Unterschiede feststellen. Knapp drei Viertel der ASUG-Mitglieder haben eine etwas positive oder sehr positive Haltung, aber weniger als die Hälfte (46 %) der DSAG-Mitglieder. „Die Zustimmung für Cloud-Lösungen nimmt im DACH-Raum weiter zu, wenn auch nicht in dem Maße wie bei der Amerikanischen SAP Users‘ Group“, sagt DSAG-Vorstandsvorsitzender Jens Hungershausen. „Das könnte mit den Vorbehalten vieler Unternehmen im DACH-Raum zusammenhängen, sensible Firmendaten in die Cloud zu stellen. Hier braucht es noch tragfähige Konzepte und Überzeugungsarbeit.“
Durchschnittliche Zufriedenheit
In Bezug auf ihre Erfahrungen mit Cloud-Lösungen von SAP sind 57 % der ASUG-Mitglieder und 30 % der DSAG-Mitglieder eher zufrieden bis sehr zufrieden. Im Nicht-SAP-Bereich liegt der Zufriedenheitswert bei den deutschsprachigen Unternehmen mit 60 % deutlich höher – ein Ergebnis, das auch den DSAG-Vorstandsvorsitzenden überrascht hat. „Es zeigt, dass SAP offensichtlich wichtige Themen wie Integration, Lizenzen und Sicherheit noch nicht zufriedenstellend gelöst hat“, so Jens Hungershausen. „Da sind die Anbieter im Non-SAP-Bereich wohl deutlich weiter.“
Herausforderung Lizenzmodelle
Das Thema Lizenzmodelle und -kosten ist für beide Anwendergruppen die größte Herausforderung (DSAG: 72 %, ASUG: 41 %), die es bei der Nutzung von Cloud-Diensten zu bewältigen gilt. Auf den weiteren Plätzen folgen Datenschutz und Informationssicherheit (DSAG: 53 %, ASUG: 25 %) sowie die Integration (DSAG: 41 %, ASUG: 15 %).