In einer globalen Umfrage hat SAPinsider, die weltweit größte Community für SAP-Anwender, knapp 200 Unternehmen zur Migration auf S/4HANA befragt. Ein besonderes Augenmerk lag darauf, wie weit die Unternehmen beim Umstieg sind und vor welchen Herausforderungen sie dabei stehen.
Ein Drittel hat Umstieg bereits vollzogen
Derzeit befinden sich rund 40 % der Befragten in der Evaluierungsphase. Knapp ein Drittel der Unternehmen hat den Wechsel zu S/4HANA bereits abgeschlossen oder ist aktuell mitten in der Implementierung. Weniger als ein Fünftel gab an, innerhalb eines Jahres mit der Migration starten zu wollen. Knapp 20 % planen in den nächsten beiden Jahren noch keinen Umstieg.
Hauptargumente für die Migration zu S/4HANA sind das Vorantreiben der digitalen Transformation und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Mithilfe von Analytics und datengetriebenen Ansätzen möchten Unternehmen ihre Entscheidungsprozesse verbessern. Die Kosten und das nahende Supportende für ältere ERP-Versionen von SAP spielen als Gründe für den Umstieg eine eher untergeordnete Rolle.
S/4HANA bringt höhere Performance und Verfügbarkeit
Was die Erfahrungen mit S/4HANA angeht, loben die Befragten vor allem die verbesserte Performance und die schnellere Verfügbarkeit von Daten und Informationen. Insgesamt sind 85 % der Unternehmen, die S/4HANA bereits einsetzen, zufrieden mit dem neuen System.
Das Customizing und die Datenbankmigration sind die größten Herausforderungen beim Umstieg. Auch S/4HANA erfordert individuelle Anpassungen, für die vor allem Know-how in den Bereichen SAP Fiori, Cloud, Analytics, Core Data Services, Datenmodelle und Tabellenstruktur notwendig ist.
Brownfield oder Greenfield?
Bei der Frage nach dem Migrationsweg zeigt sich ein Unterschied zwischen den Early Adoptern, die aktuell auf S/4HANA umstellen oder bereits migriert sind, und den Unternehmen, die sich noch in der Phase der Evaluierung befinden. Unter den Early Adoptern haben die meisten den Greenfield-Ansatz (40 %) gewählt, gefolgt vom hybriden Weg (30 %) und dem Brownfield-Ansatz (25 %). Von den Unternehmen, die noch nicht gestartet sind, setzen 40 % auf den Brownfield-Ansatz, während sich 38 % noch nicht sicher sind, welchen Weg zu S/4HANA sie beschreiten werden.
On-Premise oder aus der Cloud?
In Bezug auf die Bereitstellung ist On-Premise die bevorzugte Variante (40 %). Ein knappes Drittel möchte S/4HANA in einer Private Cloud betreiben, diese ist bei den Early Adoptern besonders beliebt. 17 % verfolgen einen hybriden Ansatz, für lediglich 13 % der Unternehmen kommt die Bereitstellung in einer Public Cloud infrage.
Zur Projektdauer machten die Unternehmen unterschiedliche Angaben. 69 % haben für die Migration zwischen sieben und zwölf Monaten gebraucht. 23 % waren schneller als sechs Monate. Lediglich bei 8 % nahm der Umstieg mehr als ein Jahr in Anspruch.