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In der Corona-Krise erkennen Unternehmen den Wert der Digitalisierung

Geschrieben von Daniel Schumacher | 11. Mai 2021

Eine aktuelle Bitkom-Studie hat untersucht, inwieweit die Corona-Krise den Blick der Unternehmen auf die Digitalisierung verändert hat. Das Ergebnis: Die deutliche Mehrheit der Unternehmen ist davon überzeugt, dass sie von der Digitalisierung profitieren. Lediglich 12 % der Befragten bezweifeln, dass ihr Unternehmen einen wirtschaftlichen Nutzen aus der Digitalisierung zieht. Ein Jahr zuvor, bei Beginn der Pandemie, lag der Anteil der Skeptiker noch mehr als doppelt so hoch (27 %), vor zwei Jahren sogar bei 34 %. Fast zwei Drittel der Unternehmen geben an, dass digitale Technologien ihnen helfen, die Begleiterscheinungen und Folgen der Pandemie besser zu bewältigen. In 95 % der Unternehmen hat die Digitalisierung von Geschäftsprozessen aufgrund der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen.

 

Beschleuniger und Hemmschuh in einem

„Corona hat zu einem Digitalisierungsschub in den Köpfen geführt. Jetzt muss es uns gelingen, die Digitalisierung auch in der Praxis voranzutreiben“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wer sich digital aufstellt, kann nicht nur Krisenzeiten besser überstehen, sondern wird davon auch in einer Nach-Lockdown-Zeit profitieren.“ Paradoxerweise scheint die Corona-Krise gleichzeitig Beschleuniger und Hemmschuh für die Digitalisierung zu sein. Während knapp die Hälfte der Unternehmen in der Pandemie überfällige Digitalisierungsvorhaben in die Tat umsetzt, haben 52 % ihre Digitalisierungsprojekte aufgrund von Corona auf Eis gelegt.

 

Unterschiedliche Verbreitungsgrade von digitalen Lösungen

Hinsichtlich ihrer Verbreitung gibt es bei den verschiedenen Lösungen, die zum digitalen Büro beitragen, erhebliche Unterschiede. So berichten 93 % der Unternehmen, dass sie ein ERP-, CRM- oder ECM-System im Einsatz haben. Deutlich geringer ist der Anteil bei digitalen Lösungen für die Digitalisierung von Dokumenten (48 %), für ein Workflow-Management, zum Beispiel bei Freigabeprozessen (44 %), für ein elektronisches Archiv und Dokumenten-Management (41 %) sowie für ein Output-Management zur Generierung von Dokumenten (35 %).

 

Beim Thema Rechnungsstellung hat die Corona-Krise Wandel gebracht: Erstmals werden mehr digitale Rechnungen als Papierrechnungen erstellt. Bei einem Drittel der Unternehmen sind Rechnungen überwiegend oder ausschließlich elektronisch (2020: 24 %), bei 19 % läuft die Rechnungsstellung überwiegend oder ausschließlich auf Papier (2020: 33 %).

 

Digitale Kommunikation nimmt zu

In Zeiten von Homeoffice und Kontaktreduzierungen gewinnt die digitale Kommunikation an Bedeutung, was am zunehmenden Einsatz von Messengern und Kollaborations-Tools deutlich wird. Zwei Drittel der Unternehmen nehmen für die interne und externe Kommunikation häufig Messenger-Dienste in Anspruch (+16 % gegenüber dem Vorjahr), 45 % nutzen Kollaborations-Tools (+9 % gegenüber dem Vorjahr). Auch Videokonferenzen haben sich etabliert und werden von 67 % der Unternehmen eingesetzt.

 

Hürden für die Digitalisierung

Fehlendes Know-how der Mitarbeiter bremst die Digitalisierung in den Unternehmen aus. Nur 56 % der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen über ausreichend qualifizierte Mitarbeiter verfügt, um die Digitalisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen zu realisieren. Weitere Hürden beim digitalen Wandel sind fehlende Standards (64 %), zu hohe Datenschutzanforderungen (63 %), Angst vor unberechtigtem Zugriff auf sensible Unternehmensdaten (61 %) und ein zu hoher Investitionsbedarf (57 %).