Die Erfolgsfaktoren des Silicon Valley stehen im Mittelpunkt unserer Blogreihe. Heute suchen wir nach den Elementen, die das spezielle Mindset der amerikanischen Westküste ausmachen.
Eines trifft man unter den Gründern und Investoren in der San Francisco Bay Area kaum an: einen ausgeprägten Hang zur Selbstdarstellung. Das Silicon Valley ist kein Ort für Statussymbole. Vor den Gebäuden weisen keine Fahnen auf die dort ansässigen Unternehmen hin. Besucher werden nicht in pompösen Lobbys empfangen oder in prunkvolle Chefzimmer geführt. Man nimmt sich selbst zurück und fokussiert sich ausschließlich auf den Kunden.
Die Räumlichkeiten sind zweckmäßig eingerichtet, die Platzverhältnisse in den Büros häufig beengt. Es kann durchaus vorkommen, dass auf zehn Quadratmetern fünf Mitarbeiter sitzen, was auch mit fehlenden Arbeitsplatzrichtlinien zu tun hat. Die Arbeitsorganisation ist jeweils projektbezogen. Klassische Abteilungsstrukturen sind häufig nicht vorhanden. Was zählt, ist immer der nächste Entwicklungszyklus.
Investoren stecken ihr Geld lieber in neue Start-ups als in den eigenen Status. Auch viele Firmengründer agieren zusätzlich als Geldgeber und nutzen ihr Investment dafür, neue Talente für das eigene Unternehmen zu finden. In San Francisco wimmelt es von Co-Working Spaces, Inkubatoren und Acceleratoren.
Diese Orte sind geradezu ein Sammelbecken unterschiedlicher Fähigkeiten. Viele Investoren fassen gleichartige Start-ups in einem Inkubator zusammen. Dort forschen und entwickeln die Teams gemeinsam. So entsteht die Grundlage für neue Geschäftsideen. Die Ergebnisse fließen dann ähnlich der Pharmaforschung in andere Unternehmen ein.
Anders als in Europa muss im Silicon Valley nicht jedes Unternehmen ein Erfolg werden und sich dauerhaft etablieren. Stattdessen finden sich Talente einfach zu einem neuen Projekt zusammen, das einen weiteren Versuch darstellt, um die Welt zu verändern.