[Fachbeitrag | Lesezeit: 2 min] Mehr als jemals zuvor unterstützen technische Instrumente heutzutage dabei, ein Unternehmen zu leiten. Dank der Digitalisierung hat das Management Einblick in alle Unternehmensdaten. So kann es direkten Einfluss auf fast alle Planungs- und Steuerungsprozesse nehmen.
Doch während die Digitalisierung in unserem Privatleben längst zur Normalität geworden ist, hinkt das Geschäftsleben an vielen Stellen hinterher. So bestellen wir abends und am Wochenende in Onlineshops und verfolgen den Weg unseres Pakets bis zur Haustür. Genauso haben wir die klassische, kompliziert gefaltete Straßenkarte längst durch eine App ersetzt und sehen unser Bankkonto online ein. Im Gegensatz dazu müssen wir in unserer Geschäftswelt immer noch viele zeitfressenden Tätigkeiten ausüben, weil diese von der digitalen Welt entkoppelt scheint.
Von der Digitalisierung ausgenommen
Einer der Prozesse, die vielerorts als „Schattenwelt“ der Digitalisierung angesehen werden, ist die unternehmensweite Planung von Investitionen. Also das Abfragen von Investitionsvorhaben in den Werken, Bereichen oder Gesellschaften und das Genehmigen dieser Vorhaben. Um Investitionen zu planen, kommen vielerorts Lösungen zum Einsatz, die auf dem Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft Excel basieren, und an mancher Stelle wird sogar tatsächlich noch auf Papierausdrucke zurückgegriffen. Aber warum hat die Digitalisierung die Planung von Investitionen bisher nicht erfasst?
Digitalisierung passiert vornehmlich dort, wo (1) einheitliche Prozesse angetroffen und (2) Prozesse häufig durchlaufen werden sowie (3) die Rollen der Anwender möglichst unkompliziert sind. Denn diese drei Aspekte stellen sicher, dass Aufwand, Komplexität und Relevanz bei der Digitalisierung in gesunder Relation zueinander stehen. Leider treffen diese drei Punkte auf die Planung von Investitionen nicht zu:
- Die Prozesse zur Planung von Investitionen sind von Unternehmen zu Unternehmen komplett verschieden. Häufig unterscheiden sie sich selbst innerhalb eines Unternehmens von Bereich zu Bereich.
- Die Planung von Investitionen ist für alle Beteiligten „nur“ einmal im Jahr ein Ärgernis. Diese Zeit wird zur Tortur und benötigt unglaublich viele Ressourcen. Aber nach zwei bis drei Monaten ist ein Ende in Sicht.
- Um die Investitionen eines Unternehmens zu planen, sind sehr viele Mitarbeiter involviert (meist zwischen 40 und 300). Sie lassen sich zwar in Gruppen mit ähnlichen Aufgaben zusammenfassen. Aber viele Beteiligte haben über die Jahre Sonderrechte eingeräumt bekommen, auf die sie nicht mehr verzichten möchten.
Mit wenig viel erreichen
So fällt das Planen von Investitionen Jahr für Jahr durch das Raster, wenn es um die Digitalisierung geht. Man nimmt die daraus resultierenden Schmerzen in Kauf. Man tut dies allerdings auf dem Rücken der Mitarbeiter im Controlling oder im Einkauf – je nachdem, wo das Thema angesiedelt ist. Dabei könnte man ihre Arbeit mit wenigen gezielten Schritten deutlich erleichtern. Stellen Sie sich vor, die Beteiligten würden sich künftig darauf freuen, Investitionen zu planen, weil es dank der Digitalisierung so schnell geht und die Prozesse so klar definiert sind. Wie sie dorthin kommen, zeigen wir Ihnen in unserer Blogreihe zur Investitionsplanung.
Blogreihe Investitionsplanung
1: Investitionen planen leicht gemacht
2: Mit Excel Investitionen planen?
3: Auf dem Weg zum perfekten Investitionsplan
4: Unterjähriger Forecast - immer Bescheid wissen
5: Budgetvorgaben oder "Wünsch dir was"?
6: Einzelne Investitionen oder Projekte?
7: Schnell und einfach zum Lastenheft