Trotz der gravierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft hat die Corona-Krise zumindest auch einen positiven Aspekt. Laut Bitkom-Umfrage sorgt sie in Deutschland für einen spürbaren Digitalisierungsschub. Demnach haben 75 % der Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern ihre Investitionen in digitale Geräte, Technologien und Anwendungen gesteigert. Lediglich 0,2 % der Unternehmen haben bei der Befragung angegeben, dass Corona keinerlei Auswirkungen auf die Digitalisierung habe. „Je digitaler ein Unternehmen aufgestellt ist, desto besser kommt es durch Krisenzeiten“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research. „Gerade größere Unternehmen intensivieren daher jetzt ihre Digitalisierungsanstrengungen. (…) Corona muss ein Weckruf für mehr Digitalisierung sein.“
Geschäftsmodelle und -prozesse schneller digitalisieren
Bei 40 % der Unternehmen hat die Corona-Krise dazu geführt, dass sie die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells beschleunigt und ihr Angebot an Produkten und Dienstleistungen verändert haben. Ein Viertel hat das Tempo bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen erhöht. Dass sich die Offenheit für digitale Technologien und der Umgang mit ihnen seit dem Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie zum Positiven verändert hat, berichten 39 % der befragten Unternehmen.
Maschinenbau treibt Digitalisierung besonders voran
Ein Blick auf die verschiedenen Branchen der deutschen Wirtschaft verrät, dass vor allem der Maschinen- und Anlagenbau höhere Investitionen in die Digitalisierung getätigt hat (80 %). Die Anstrengungen von Banken und Versicherungen fallen dagegen vergleichsweise zurückhaltend aus (66 %). Bei der Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells gehen Chemie- und Pharmaunternehmen (48 %) sowie die IT- und Telekommunikationsbranche (47 %) voran. Auch hier sind Banken und Versicherungen mit 28 % eher im Hintertreffen. Sie berichten jedoch am häufigsten davon, dass sich mit der Corona-Krise das Tempo bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse erhöht hat. Bei diesem Aspekt ist der Maschinen- und Anlagenbau das Schlusslicht (19 %).
Repräsentative Umfrage
Die repräsentative Studie zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Digitalisierung hat Bitkom Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmens Tata Consultancy Services anhand der Befragung von 955 Unternehmen in Deutschland mit 100 oder mehr Mitarbeitern durchgeführt. Die Interviews wurden mit Führungskräften geführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind, zum Beispiel Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und Entscheider aus den Bereichen Digitale Technologien, Informationstechnik und Operatives Geschäft.