Was die IT-Investitionen angeht, geben die Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Zurückhaltung der vergangenen beiden von Corona geprägten Jahre auf. Im DSAG-Investitionsreport 2022 berichten 59 %, dass ihr IT-Gesamtbudget höher ist als im Vorjahr. In der 2021er-Erhebung lag dieser Wert nur bei 39 %. Von sinkenden IT-Investitionen berichten lediglich 5 % der befragten Unternehmen (2021: 18 %).
„Es lässt sich anhand dieser Werte feststellen, dass die Folgen der Corona-Krise im Jahr 2022 wohl überwunden sind oder zumindest deutlich an Einfluss verlieren. Der Investitionsstau der letzten beiden Jahre scheint sich aufzulösen. Was sich noch 2021 nur sehr verhalten entwickelt hat, wird durch die Neuauflage von Projekten bzw. die Notwendigkeit der Transformationsbemühungen Fahrt aufnehmen“, sagt DSAG-Vorstandsvorsitzender Jens Hungershausen.
Der DSAG-Investitionsreport 2022 hat auch ermittelt, welche ERP-Lösungen von SAP die Unternehmen aktuell einsetzen. Am weitesten ist SAP ERP bzw. die SAP Business Suite verbreitet (75 %), gefolgt von SAP S/4HANA on-premise (32 %). Aus der Private Cloud beziehen 6 % der Unternehmen SAP S/4HANA, aus der Public Cloud nur 2 %. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Unternehmen, die SAP S/4HANA im Einsatz haben, um satte 18 % gestiegen.
Die verschiedenen ERP-Systeme haben auch ihren Anteil an den geplanten IT-Investitionen. Für die SAP Business Suite planen 6 % der Unternehmen hohe Investitionen und 18 % mittlere Investitionen. Für SAP S/4HANA sind bei 26 % hohe Investitionen und bei 24 % mittlere Investitionen einkalkuliert. Was auffällt: Im Vergleich zu 2021 haben sich die Zahlen für SAP S/4HANA kaum verändert.
Bei den SAP Cloud-Lösungen hat SAP SuccessFactors die größte Relevanz für hohe bzw. mittlere Investitionen (21 %), danach folgen SAP Customer Experience (CX) und SAP Ariba (jeweils 9 %). Innerhalb des Portfolios von SAP CX investieren die Unternehmen vor allem in die SAP Commerce Cloud (37 %), die SAP Sales Cloud (27 %) und die SAP Service Cloud (17 %).
Mit Blick auf die SAP Business Technology Platform richten sich die Investitionen in erster Linie auf die dort verfügbaren Analyse-Lösungen (20 %) und die Lösungen für Daten- und Datenbank-Management (19 %). Die Themen Anwendungsentwicklung und Integration (11 %) sowie intelligente Technologien (4 %) sind in diesem Zusammenhang weniger relevant.
Über den reinen SAP-Kosmos hinaus hat Cyber Security für 78 % der Unternehmen mittlere bis hohe Relevanz für die Investitionsplanung und ist damit das dominierende Thema. Ebenfalls genannt wurden Prozessautomatisierung (66 %), digitale Kompetenz und Remote Work (je 55 %) sowie Nachhaltigkeit (48 %). Die Investitionen in innovative Technologien verteilen sich vor allem auf Data Intelligence/Big Data (35 %), Cloud Computing (26 %) und Robotic Process Automation (15 %). Im Vergleich zum Vorjahr sind die Werte durchweg leicht zurückgegangen – möglicherweise eine Auswirkung des Investitionsstaus während der Corona-Jahre.