Auch am zweiten Tag des DSAG-Jahreskongresses 2024 gingen die Keynote-Speaker der Frage nach, wie Anwender, SAP und die SAP-Partner ihr Zusammenspiel verbessern können, damit die Unternehmen bei ihrer Business-Transformation Erfolg haben. Die Herausforderung: Die Unternehmen müssen sich mit einer enormen Vielfalt an Themen auseinandersetzen – sei es der Umstieg auf SAP S/4HANA, der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) oder die Erfüllung von rechtlichen Verpflichtungen. Dabei bewegen sich die Akteure gewissermaßen in einem Spannungsfeld zwischen dem Aufbau eines zukunftsfähigen ERP-Systems als starkem Rückgrat der Unternehmens-IT und dem nutzenstiftenden Einsatz von Innovationen und neuen Technologien. Es geht darum, beide Aspekte bestmöglich zu vereinen.
Tag 2: Sinfonie des Zusammenspiels
Ein modulares ERP gilt häufig als Architektur der Zukunft. Dabei wird ein Cloud-ERP-System mit den passenden LoB-Lösungen (LoB = Line of Business) kombiniert – wobei die SAP Business Technology Platform (BTP) als technologische Basis fungieren soll. Das Ziel eines solchen modularen Aufbaus ist es, die Komplexität der IT-Landschaft zu reduzieren. Gleichzeitig gehen damit aber durchaus technische und kommerzielle Herausforderungen einher. Und für internationale agierende Unternehmen sind zusätzlich legale Anforderungen aus diversen Ländern zu berücksichtigen.
Trotz der Cloud-Offensive von SAP bleiben hybride IT-Landschaften vorläufig die gelebte Realität. Angesichts der Vielfalt an IT-Systemen von unterschiedlichen Herstellern spielt das Thema Integration für das Funktionieren der Systemlandschaft eine entscheidende Rolle. Mit Blick auf KI geht es nach dem anfänglichen Hype in der nächsten Phase darum, Use Cases bereitzustellen, die Unternehmen einen echten Mehrwert liefern.
Damit SAP die Rolle als verlässliche Größe im Konzert der digitalen Transformation künftig noch besser wahrnimmt, übermittelt die DSAG eine Reihe von Wünschen nach Walldorf. So soll eine höhere Stabilität im Produktportfolio für verlässlichere Rahmenbedingungen sorgen und strategische Entscheidungen der Unternehmen für eine bestimmte SAP-Lösung erleichtern. Außerdem wünscht sich die DSAG bessere Regelungen für „herausgelöste“ ERP-Funktionalitäten, für die bereits alternative Lösungen auf der SAP BTP verfügbar sind, auch wenn sie als Bestandteil des ERP-Systems noch nicht offiziell abgekündigt wurden.
Ebenso fordert die DSAG mehr Klarheit mit Blick auf die Vielzahl an vergleichbaren SAP-Produkten in Bereichen wie CX, nachdem bisher valide Aussagen bezüglich Abkündigungen und strategischen Ziellösungen fehlen. Legal Changes müssen verlässlich berücksichtigt und ausgeliefert werden. Zum einen bedürfen globale gesetzliche Anforderungen einer frühzeitigen Information und der Gewissheit, dass die verwendete SAP-Software die neuen Regularien abdeckt. Zum anderen erschweren zunehmende nationale Regelungen das grenzüberschreitende Wirtschaften.
Um die wachsende Bedeutung zu würdigen, welche die SAP-Partner für das Gelingen der digitalen Transformation von Unternehmen haben, gab es beim DSAG-Jahreskongress 2024 erstmals eine Partner-Keynote. Zudem verfolgt der im vergangenen Jahr ins Leben gerufene DSAG-Partnerbeirat das Ziel, den Interessen der über 1.200 in der DSAG organisierten Partnerunternehmen mehr Gewicht zu verleihen und diese gegenüber SAP im Sinne des gesamten SAP-Ökosystems zu vertreten.
Was aber macht die Rolle der SAP-Partner aus? Neben technologischer und fachlicher Expertise spielen auch Kommunikation und Vertrauen eine große Rolle, um die Beziehung zu den Anwenderunternehmen erfolgreich zu gestalten. Um in der Sprache der Musik zu bleiben: Indem die SAP-Partner als Dirigenten im Orchester von SAP und Anwendern agieren, schaffen sie die besten Voraussetzungen für die Umgestaltung von Geschäftsprozessen und -modellen sowie die Bewältigung der digitalen Transformation.
Foto: DSAG